BIOFEEDBACK

 


 

Wie funktioniert Biofeedback?

 

Stellen Sie sich vor, es ist ein warmer Sonnentag … Sie liegen am Strand … hören das Rauschen des Meeres … spüren die Sonne auf Ihrer Haut … riechen das Meereswasser …

 

Schon allein diese Gedanken verändern etwas in Ihrem Körper. Diesen Effekt nutzt das Biofeedback. Es zeigt, wie Sie mittels Imagination oder gezielter Gedanken auf unwillkürliche Funktionen wie Herzschlag, Hauttemperatur, Schweißbildung, Atmung oder Muskelaktivität Einfluss nehmen können.

Biofeedback ist eine gut erforschte therapeutische Methode, ein objektives Verfahren zur Messung, Verstärkung und Rückmeldung bestimmter körperlicher Signale.

Biofeedback kann unterschiedlich eingesetzt werden - zum Beispiel:
(Textquelle: biofeedback.co.at)

 

* Biofeedback als Entspannungstraining:

Es ist sinnvoll und bereichernd, Entspannungsübungen zu erlernen und damit bewusst Regenerationsphasen in den Tagesablauf einzubinden. Regelmäßige Ruhephasen sind für die Erhaltung von körperlicher und geistiger Gesundheit unabdingbar.

Bei einem Entspannungstraining mit Biofeedback wird die Tiefe der Entspannung objektiv gemessen und zeitgleich am Bildschirm rückgemeldet. Dadurch kann während einer Sitzung sofort beurteilt werden, wie weit die Entspannung fortgeschritten ist.          

 

* Bei Stress:

Oft wird die Methode auch als Mittel verwendet, um sich überhaupt erst eine Stressbelastung bewusst zu machen, da das „Gefühl“ für die eigenen Körperprozesse durch chronischen Stress oftmals abgeschwächt ist.

Als Trainingsmodalitäten für Stress und Burnout eignen sich verschiedenste Biofeedback-Modalitäten, wie zum Beispiel das RSA-Training - zur Synchronisierung von Atmung und Herzschlag, das Atem-Training - für das Erlernen einer entspannten Bauchatmung, das EMG-Biofeedback - zur Entspannung der Muskulatur, …

 

* Bei Angst und Panikattacken:

Personen mit Angststörungen zeigen oftmals ein problematisches Atemverhalten. Hierbei konzentriert sich eine Entspannungstherapie mit Biofeedbackgeräten sehr oft auf das Erlernen einer tiefen und langsamen Bauchatmung mittels Atem-Biofeedback. Die Behandlung mit Biofeedback ist als unterstützende Therapie anzusehen, welche den betroffenen Personen ihre Eigenkompetenz vermittelt und damit den Behandlungsfortschritt positiv beeinflusst.

Zum einen wird mittels verschiedener Feedback-Methoden die allgemeine Entspannungsfähigkeit trainiert. Dies soll die Grunderregung des Organismus senken und damit die Auftrittswahrscheinlichkeit der Angstproblematik an sich verringern. Die Bearbeitung der angstauslösenden Inhalte stellt einen weiteren wichtigen Behandlungsschritt dar.   


* Biofeedback bei Schlafstörungen:

Ab und zu einmal nicht gut zu schlafen – das ist ein Problem, welches wohl vielen bekannt sein dürfte. Wenn Schlafprobleme aber andauern und zu chronischen Schlafstörungen werden, können sie zu ernsthaften Beeinträchtigungen wie emotionaler Instabilität, oder Aufmerksamkeits- und Leistungsdefiziten führen. Auch sind Schlafstörungen häufige Begleiter von psychischen oder körperlichen Erkrankungen.  

Ziel ist hierbei vor allem, die Entspannungsreaktion zu fördern. Welche Technik für eine Person am besten ist, wird mit Hilfe eines Reaktionsprofils herausgefiltert. Manche Personen berichten, dass sie sich zum Einschlafen den Biofeedback-Bildschirm vor ihrem geistigen Auge vorstellen. Dies hilft einerseits dabei sich daran zu erinnern, durch welche Methoden man sich gut entspannen kann, anderseits unterstützt es besonders Personen, die sonst vor dem Einschlafen viel grübeln, da durch die Konzentration auf das innere Bild viel seltener negative Gedanken auftauchen, die sonst am Einschlafen hindern.

 

* Bei Spannungskopfschmerz:

Typische Merkmale von Spannungskopfschmerz sind: ein dumpf-drückender Schmerz, der meist global den ganzen Kopf betrifft. Der Schmerz ist von geringer bis mittlerer Intensität und wird durch körperliche Aktivität nicht verstärkt. Die Ursachen für Spannungskopfschmerz sind vielseitig: Ein wesentlicher Faktor ist bei vielen eine erhöhte Muskelspannung in der Nacken- Kopf- und Schultermuskulatur, welche besonders stark in belastenden Stresssituationen auftritt. Ein Merkmal einer solchen körperlichen Stressreaktion sind zusätzliche muskuläre Verspannungen, welche besonders bei einem generell erhöhten Anspannungsniveau, Schmerzen verursachen können.         

Muskelbeanspruchung können solche Verspannungen begünstigen – aber auch soziale Auslösefaktoren können eine wesentliche Rolle spielen. Es handelt sich hierbei häufig um belastende Stresssituationen, die mit fehlenden Möglichkeiten einer adäquaten Bewältigung einhergehen – und daher psychische und in diesem Fall vor allem auch körperliche Stressreaktion auslösen.

Ziel ist es, Entspannung zu trainieren, um diesen „Anspannungsprozessen“ entgegenzuwirken.

 

* Biofeedback bei Migräne:

Bei Migräne kommt es attackenweise zu starken, oft einseitigen, pulsierend-pochenden Kopfschmerzen und Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Lichtscheue und anderen Symptomen.       

Bittels Biofeedback wird das sogenannte Vasokonstriktiontraining in Zusammenarbeit mit einem Handerwärmungstraining als Goldstandard der nicht-medikamentösen Behandlung der Migräne bezeichnet. Hierbei soll erlernt werden die Erweiterung der Gefäße zu beeinflussen.            

Bei ersterem erlernt die betroffene Person die Schläfenarterie bewusst zu verengen. Ziel ist es, dass der Klient im Falle einer aufkommenden Migräne-Attacke in der Lage ist die Schläfenarterie zu verengen und den Anfall zu stoppen (eine plötzliche Erweiterung dieser Arterie nach vorheriger Verengung steht mit der Migräneattacke in Zusammenhang). Sollte vorher eine Aura stattfinden kann auch hier schon das Gegenteil getan werden, also die Arterie erweitern um die Gegenreaktion (extreme Arterienweitung) vorzubeugen.    

Beim Handerwärmungstraining wiederum wird erlernt die periphere Temperatur zu erhöhen. Dies geht mit einer Erweiterung der peripheren Blutgefäße und einer Reduktion des Sympathikotonus einher.

 

* Biofeedback bei Tinnitus:

Patienten mit Tinnitus leiden unter quälenden Ohrengeräuschen. Verspannungen und Stress können auf der einen Seite Tinnitus auslösen, diesen aber auch verschlimmern.          
In Bezug auf die muskuläre Verspannung wird bei der Behandlung von Tinnitus mit Biofeedback trainiert, um die Anspannung im Schulter-Halsbereich oder im Kiefer- und Stirnbereich zu senken. Biofeedback ist aber auch hilfreich um dem Klienten psycho-physiologischer Zusammenhänge zu veranschaulichen. 


* Bei der Behandlung von Morbus Raynaud:

Morbus Raynaud wird umgangssprachlich auch oft als Weißfingerkrankheit bezeichnet. Sie zeigt sich durch Taubheit, Schmerzen und Kälte in den Fingern und Zehen und kann sich auf die ganze Hand und den Fuß und in seltenen Fällen auch auf das gesamte Gesicht ausdehnen. Frauen sind von dieser Krankheit 5-mal häufiger betroffen als Männer. Ganz allgemein ist das Ziel der Morbus Raynaud Behandlung mit Biofeedback das Erlernen der Fähigkeit die Hände willentlich zu erwärmen.


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Auf Ihren Körper können Sie Einfluss nehmen! Es ist hier sehr wichtig, dass Sie aktiv mitarbeiten. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht. Das Biofeedback-Gerät dient der Unterstützung in der Wahrnehmung.